Berlins Lücken Schließen
Rendering des Digitalzentrums von Axel Springer Rendering des Digitalzentrums von Axel Springer

Auf einem staubigen Parkplatz in Berlin-Mitte, wo 1945 US-Bomben Häuser und Büros dem Erdboden gleichmachten, plant der niederländische Architekt Rem Koolhaas für den Verlag Axel Springer ein bienenstockartiges digitales Medienzentrum. Eine 15-minütige Fahrradfahrt entfernt, auf dem ehemaligen Gelände einer Eisengießerei, stellt der Architekt Daniel Libeskind ein mit Titan verkleidetes Apartmentgebäude fertig, das von einem hoch aufragenden Penthouse gekrönt wird. Auf der anderen Seite des Humboldthafens entsteht ein neues Viertel mit einem von Bäumen gesäumten Boulevard, flankiert von Geschäften, Wohnungen und Büros, wo Rangierbahnhöfe standen, bevor sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.

70 Jahre nach Kriegsende füllt Berlin endlich die letzten Lücken der alliierten Bombenangriffe, die mehr als zwei Drittel der Gebäude in der Innenstadt zerstörten. Architekten sagen, der Bauboom biete Berlin die Chance, Jahrzehnte schlechter Planung und mittelmäßiger Architektur wieder gut zu machen. „Dies ist eine neue Zeit in Berlin“, sagt Libeskind, der polnisch-amerikanische Architekt, der das Jüdische Museum in Berlin entworfen und den Masterplan für das neue World Trade Center-Gelände in Manhattan entworfen hat. „Es ist eine der großartigsten Städte der Welt, und wir erwarten, dass sie mithalten wird. Wir erwarten nicht, dass es ein Rückstau wird.“